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Neuroendokrine Tumore

Neuroendokrine Tumore sind eine recht diverse Gruppe von Tumoren, deren Zellen sich aus dem Neuroektoderm ableiten. Grundsätzlich können diese neuroendokrinen Tumore überall im Körper vorkommen, meistens befinden sie sich jedoch im sogenannten gastroenteropankreatischen System. Also im Bereich des Magen- Darmtrakts oder der Bauchspeicheldrüse.

Da in etwa die Hälfte dieser neuroendokrinen Tumore keine Hormone freisetzt, bleiben sie oft sehr lange unerkannt. Werden diese Hormone jedoch übermäßig produziert, kann dies zu typischen Symptomen und Krankheitsbildern führen. Diese unterscheiden sich, je nachdem welches Hormon betroffen ist.

Häufig handelt es sich um gutartige Tumore, wobei man den Patienten mittels Operation heilen kann. Selten aber doch kommen auch bösartige Karzinome vor, wo vor allem der Zeitpunkt der Diagnose für den Therapieerfolg entscheidend ist. Neuroendokrine Tumore sind grundsätzlich sehr seltene Tumore, weshalb eine ausgeprägte Expertise entscheidend ist.

Gastrinom

Das Gastrinom das auch das Zollinger-Ellison-Syndrom auslöst, gehört zu den neuroendokrinen Tumoren und ist durch eine übermäßige Produktion von Gastrin gekennzeichnet. Gastrin ist ein Hormon, welches die Produktion der Magensäure steigert. Dies kann die Bildung von Magen- und Dünndarmgeschwüren begünstigen und schweres Sodbrennen, Magengeschwüre ( bis zum Magendurchbruch ) oder auch Durchfall verursachen.

Gastrinome treten vorwiegend sporadisch auf, können jedoch auch erblich im Rahmen eines MEN I Syndroms (Multiple Endokrine Neoplasie) vorkommen. Meistens sind Gastrinome im Zwölffingerdarm lokalisiert, sie kommen aber auch in der Bauchspeicheldrüse und im Magen vor.

Geheilt werden können Gastrinome ausschließlich durch eine rechtzeitige Operation.

Insulinom

Das Insulinom gehört ebenfalls zu den neuroendokrinen Tumoren und ist durch eine übermäßige Insulinproduktion gekennzeichnet. Insulin ist als Hormon dafür verantwortlich, dass unsere Zellen (insbesondere Muskel- und Fettzellen) Zucker aus dem Blut aufnehmen können. Ist die Insulinproduktion entkoppelt und zu hoch, kann dies zu einem kritischen Blutzuckerabfall führen. Dies passiert meistens wenn der betroffene Patient mehrere Stunden lang nichts isst. Es kann schon bei den nächtlichen Essenspausen auftreten. Klinisch zeigt sich der Blutzuckerabfall durch ein Zittern und Schwitzen welches entweder mit Heißhunger oder Übelkeit einhergeht. Darüber hinaus können auch Sehstörungen, Kopfschmerzen Krämpfe und andere neurologische Beschwerden auftreten.

Insulinome sind Tumore im Bereich der Bauchspeicheldrüse, die nicht selten im Verlauf metastasieren können und dann in einen inoperablen Zustand kommen. Sehr selten kommen sie auch außerhalb der Bauchspeicheldrüse vor. Die Operation ist beim Insulinom die einzige Möglichkeit geheilt zu werden.

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